Was waren wir doch alle betroffen, als das Bild des „kleinen Aylan“ durch die Presse ging! Und zwar genau fünf Minuten, dann wurde noch ein Tag lang in den Sozialen Medien darüber gebullshittet, ob man Bilder von Toten zeigen darf und irgendwann hatte auch der letzte Politkerdarsteller sein Mitleid in die Kameras geheuchelt.
Könnte ich jetzt sagen, dass seitdem nichts passiert sei und die Verantwortlichen ihren Worten keine Taten haben folgen lassen, wäre das sogar besser als das was dann folgte. Denn statt sichere Routen für Flüchtlinge zu schaffen …
- … bekam Erdogan einen Freibrief und einen solide Finanzierung für seinen Unrechtsstaat, dafür hält er uns die Flüchtlinge vom Hals. Die Fluchtrouten werden länger und gefährlicher, das Geschäft der Schlepper lukrativer.
- … kümmert sich kaum jemand um die Zustände in Bulgarien (Kurzversion: Folter, Menschenhandel, Zwangsprostitution, …). Wenn das so weitergeht, ist dieses Land der erste failed state in der EU – inkl. Wikipedia-Eintrag.
- … fühlen sich die Hardliner und geistigen Brandstifter durch die Flüchtlingskrise Terroranschläge darin bestätigt Freiheit und Bürgerrechte gegen Überwachung zu ersetzen.
Zurück zur allgemeinen Betroffenheit: Fakt ist, es ertrinken täglich Menschen im Mittelmeer. Aylan war keine Ausnahme, sondern der Regelfall. Hier z.B. findet Ihr Bilder toter Kinder von gestern. Der Kommentar von einer Helferin vor Ort in Lesbos hierzu: „WIR HABEN KEINEN PLATZ MEHR UM DIESE MITMENSCHEN ZU BEGRABEN“.
Frohe Weihnachten.