Im Kartoffelkombinat begleitet uns der preisgekrönte Filmemacher Moritz Springer seit (fast) den Anfängen bis hin zu unserem eigenen Betrieb in Spielberg.
Im Juni feierte die Doku „DAS KOMBINAT“ auf dem Filmfest München ihre Premiere! … um dann auch bundesweit in die Kinos zu kommen und auch im Herbst 2024 auf 3Sat ausgestrahlt zu werden.
Es geht um solidarisches Wirtschaften, um Vergemeinschaftung von Produktionsmitteln, um die Hinterfragung von globalisierter Lieferketten und Ausbeutung von Menschen und Natur. Im klassischen Sinne also um Kapitalismuskritik. Aber eben nicht nur um die Kritik, sondern um den Versuch, es anders zu machen. Und der ist bekannterweise nicht immer leicht. Und so geht es auch um Überarbeitung, zwischenmenschliche Konflikte und die Frage nach der richtigen Größe.
Mit zahlreichen Gedanken und Impulsen geht es wieder zurück ins Kartoffelkombinat. Danke an Maja Goepel für den Austausch und Gratulation an die Utopie-Konferenz – habe selten ein so freundliches und hilfsbereites Orga-Team erlebt.
Was ich konkret mitnehme, u.a.:
a) Fühle mich sehr bestärkt darin, dass wir auf lokaler und regionaler Ebene weitere/neue Vernetzungen zu anderen Akteur*innen und Projekten starten werden.
b) Um mehr utopische Realität zu schaffen, müssen wir unseren Ansatz nicht nur replizieren, sondern auf andere Lebensbereiche erweitern.
c) Wir brauchen mehr politischen Druck für alternative ökonomische Strukturen – im Sinne von Kreisläufen, Kooperation und Lebendigkeit statt Raubbau und Ausbeutung. Die Frage ist nur: Wie machen wir das?
d) Wodurch können wir (wieder) individuell und als Menschheit mit der Natur verbunden werden, um uns als (vulnerablen) Teil des Ökosystems zu begreifen?
e) Wir sind wirksame Wesen. Unsere Wirkungsrichtungen müssen aktiv lebensbejahend gestaltet werden.
f) Für eine gesellschaftliche und ökonomische Transformation müssen wir die Herzen der Menschen gewinnen, Argumente alleine haben nicht die Kraft dazu.
Vor zwei Jahren begleitete ich unseren Sohn zur Einschulung in die Realschule. Die Fünftklässler*innen stehen mit ihren Eltern in der Aula und werden vom Direktor empfangen. Er sagte zu den Kindern: „Was ist der große Unterschied zwischen der Grundschule und dieser? Hier kommt Ihr als Kinder rein und geht als Erwachsene wieder raus. Unsere Aufgabe ist es, Euch auf diesem Weg zu begleiten.“ – Ich war schwer beeindruckt. Mein Direktor sagte damals zum Start der 5. Klasse: „Ihr seid jetzt 150, die Hälfte davon wird hier keinen Abschluss machen.“
Ich komme gerade vom Bandabend eben dieser Schule nach Hause. Viele Klassen und Schulbands haben einen ganzen Abend lang ziemlich cool abgeliefert. Von einfachen Songs wie „Let it be“ bis „Bohemian Rhapsody“ und „Radio Gaga“, u.a. performt von vier Lehrerinnen in weißen Unterhemden und angeklebten Freddy-Mercury-Bärten. Es war eine Mordsgaudi und niemanden der ca. 400 Anwesenden hielt es noch auf den Sitzen. Der Abend war auch der Abschied der Zehntklässler*innen – ganz am Ende ergriff eine Schülerin das Mikrofon und bedankte sich beim Musiklehrer und Leiter des Abends: „Seit der Fünften waren wir bei Ihnen … (kurze Pause, um die Tränen wegzuwischen und sich wieder zu sammeln) … vielen Dank für die viele Zeit, die wir mit Ihnen verbringen durften … die vielen tollen Songs, die wir gemeinsam gespielt haben … und dass wir so viel von Ihnen lernen durften.“
So kann Schule also auch sein. Lebendig, positiv, zugewandt. Die meinen das also wirklich ernst mit der Begleitung auf dem Weg zum Erwachsenwerden. Dafür bin ich der Schule, dem Direktor und den Lehrer*innen sehr dankbar.
Wir befinden uns in der vierten Kriegswoche: Millionen Menschen sind auf der Flucht, die Hilfsbereitschaft quer durch alle europäischen Länder ist beispiellos und auch die großen NGOs formieren sich langsam. Deren Hilfe ist unabdingbar, denn die kleinen Hilfsorganisationen, getragen durch tausende von Freiwilligen, haben bei weitem nicht diese Hebelwirkung (siehe Schienenbrücke der DB). Gleichzeitig macht Größe unflexibel und langsam, darum ist das Zusammenspiel von „viel“ und „schnell“ in Krisensituationen der Schlüssel für erfolgreiche Hilfsstrukturen.
Was meinen wir damit konkret? An der slowakisch-ukrainischen Grenze kommen Hilfstransporte an, die aber meist nicht direkt in die Warenlager auf der ukrainischen Seite fahren – z.B. weil die Fahrzeuge in der Ukraine keinen Versicherungsschutz hätten. Also werden die Hilfsgüter auf der slowakischen Seite abgeladen, um dann in ukrainische Fahrzeuge eingeladen zu werden. Von dem hohen Zusatzaufwand (und dadurch gebundenen Helferkapazitäten) abgesehen, fehlen schlichtweg ukrainische Fahrer, denn die kämpfen an der Front bzw. dürfen das Land sowieso nicht verlassen.
Unsere Partner vor Ort haben deswegen folgende Idee: Ukrainerinnen machen im Schnellverfahren den benötigten Führerschein für größere Transporter und können dadurch die Hilfsgüter auf slowakischer Seite abholen. 40 Kandidatinnen haben sie schon auf der Liste, jetzt gilt es noch die Bedingungen mit der/den Fahrschule(n) zu klären – das macht das Netzwerk vor Ort – und die Aktion (mit) zu finanzieren, dabei wollen und können wir wieder helfen … oder?
Wir haben alle die dramatischen Meldungen zum massiven Artensterben gehört. Wir empfinden ganz stark: Wir müssen etwas verändern!
Wenn wir rufen: „Rettet die Bienen!“, dann steht unser Ruf stellvertretend für das zusammenbrechende ökologische Gleichgewicht in unserer Heimat.
Wenn wir rufen „Stoppt das Artensterben!“, dann zeigen wir, dass wir den Schutz der Artenvielfalt in Bayern jetzt selbst in die Hand nehmen müssen.
Wenn wir rufen „Letzte Chance Volksbegehren!“,
dann wissen wir, „Wir haben keine Zeit mehr zu verlieren!“.
Wenn wir rufen „Jetzt unterzeichnen!“,
dann bitten wir Dich, „Mach mit! Bevor es zu spät ist.“
So lautet der Aufruf der Initiative „Volksbegehren Artensterben“, die bis September 25.000 Unterschriften sammeln möchte/muss, um ein gleichnamiges Volksbegehren in die Wege zu leiten.
Was sind die Forderungen des Volksbegehren?
Gefordert wird eine Veränderung des Bayerischen Naturschutzgesetzes, um den weiteren Verlust der Artenvielfalt zu stoppen. Dabei geht es um folgende Veränderungen:
Bayern bekommt endlich einen ausreichenden Biotopverbund.
Das Thema Artensterben wird als Bildungsauftrag für Landwirte verankert.
Transparenz: Es gibt jährlich einen Bericht im Landtag zur Lage der Natur und Artenvielfalt.
Der ökologische Landbau soll bis 2025 verdoppelt und bis 2030 im Vergleich zu heute verdreifacht werden (30% aller privaten, 100% aller staatlichen Betriebe).
10 % aller Wiesen werden sukzessive umgestaltet zu sog. Blühwiesen, durch spätere und weniger häufige Mahd sowie durch Ausmagerung.
Alle staatlichen Flächen (Landwirtschaft und Wälder) werden ab 2020 ökologisch und ohne Pestizide bewirtschaftet.
Konnte gerade den Film The Green Lie in der Preview sehen und bin begeistert. Filmemacher Werner Boote („Plastic Planet“, „Alles unter Kontrolle“) macht sich mit der Autorin Kathrin Hartmann – alleine diese Kombination würde ausreichen, um den Film sehenswert zu machen – auf die Reise nach der Wahrheit hinter den Versprechen, Siegeln und Nebelkerzen der Konzerne und zeigt, wie wir uns dagegen wehren können:
„Umweltschonende Elektroautos, nachhaltig produzierte Lebensmittel, faire Produktion: Hurra! Wenn wir den Konzernen Glauben schenken, können wir mit Kaufentscheidungen die Welt retten! Eine populäre und gefährliche Lüge!“
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Für alle, die sich bereits engagieren, ist der Film neue Energie im Kampf gegen den Untergang und für alle anderen hoffentlich ein (sehr später) Weckruf.
Nach mehr als zehn Jahren ist die Zahl der Hungernden weltweit erstmals wieder angestiegen.
„Der Zusammenhang zwischen Hunger, Konflikt und Flucht sei eindeutig, so Beasley. Er befürchtet, dass bisherige Fortschritte im Kampf gegen Hunger durch die weiter ansteigende Flüchtlingszahlen zunichte gemacht werden können.
„Von den 13 größten Nothilfe-Operationen weltweit, die WFP betreut, befinden sich zehn in Konfliktregionen. Am heutigen Welternährungstag denken wir daher an alle Menschen, die sich nach Frieden sehnen“, so Beasley. „Ich rufe die Machthaber aller Staaten auf und ebenso jene die bewaffnet sind: Beendet die Gewalt jetzt!“
An Herrn Frank-Walter Steinmeier, an Sie als Außenminister: Wir fordern Sie hiermit auf, umgehend eine Dringlichkeitssitzung der UN‐Vollversammlung auf Grundlage der Resolution 377 (V) „Vereint für den Frieden“ zu beantragen. #UNemergency4syria
In Resolution 377 (V) der Generalversammlung vom 3. November 1950 heißt es: „trifft hiermit den Beschluss, dass in allen Fällen, in denen eine Bedrohung oder ein Bruch des Friedens oder eine Angriffshandlung vorzuliegen scheint und in denen der Sicherheitsrat mangels Einstimmigkeit der ständigen Mitglieder seine Hauptverantwortung für die Wahrung des Weltfriedens und der internationalen Sicherheit nicht wahrnimmt, die Frage unverzüglich von der Generalversammlung behandelt wird, mit dem Ziel, den Mitgliedern geeignete Empfehlungen für Kollektivmaßnahmen zur Wahrung oder Wiederherstellung des Weltfriedens und der internationalen Sicherheit zu geben, die im Falle eines Friedensbruchs oder einer Angriffshandlung erforderlichenfalls auch den Einsatz von Waffengewalt einschließen können.“
Nach der Sondersitzung des Sicherheitsrates am 13. Dezember 2016 zur Lage in Syrien und Aleppo ist erneut deutlich geworden, dass der Sicherheitsrat seiner Hauptaufgabe, der Wahrung des Weltfriedens und der internationalen Sicherheit, im Fall Syriens nicht nachkommt. Dies beruht auf den ausgeübten Veto‐Rechten ständiger Mitglieder des Sicherheitsrates. Aufgrund dieser Blockade im Sicherheitsrat kann und muss die Lage in Syrien zum Thema der Vollversammlung gemacht werden. Es kann aber nicht bis zur nächsten regulären Vollversammlung im September 2017 abgewartet werden.
Dieser Weg ist rechtlich möglich und wurde in der Vergangenheit auch beschritten. Wir wissen, dass die Bundesrepublik Deutschland im Falle Syriens nicht alle Möglichkeiten ausschöpft, die ihr zur Verfügung stehen.
Bundeskanzlerin Angela Merkel hat in einer Erklärung am Rande des EU‐Gipfels am 15.12.2016 von „Kriegsverbrechen“ in Syrien und einem „Versagen des Sicherheitsrates“ gesprochen. Der Generalsekretär der Vereinten Nationen, Ban Ki‐moon, sagte in einer Pressekonferenz am 16.12.2016, dass Aleppo ein „Synonym für die Hölle“ sei und wir alle kollektiv die Menschen in Syrien im Stich gelassen haben.
Damit muss Schluss sein. Es ist Zeit, den Erklärungen Taten folgen zu lassen. Die Menschen in Syrien brauchen jetzt Hilfe.
Wir brauchen eine UN Friedensmission für Syrien. Wir brauchen umgehend die Einstellung aller Kriegshandlungen sowie den umfassenden Schutz der Zivilbevölkerung. Selbst wenn Aleppo in den nächsten Tagen vollständig evakuiert würde, deutet sich an, dass sich die Kampfhandlungen nur weiter verlagern, aber der Krieg in Syrien nicht beendet würde.
Wir fordern Sie deshalb auf, umgehend eine Dringlichkeitssitzung der Generalversammlung der Vereinten Nationen zu beantragen: hier unterzeichnen!
Seit der Gründung bringt die Organisation geflüchtete Menschen und „Locals“ in Wohngemeinschaften zusammen und kritisieren damit aktiv die Unterbringung von Geflüchteten in Massenunterkünften. Bis heute sind alle Aktivitäten fast ausschließlich spendenfinanziert und ohne Unterstützung – ob finanziell oder ideell – könnten das tolle Team lange nicht so viel leisten. Darum an dieser Stelle der Aufruf, die laufende Crowdfunding-Kampagne zu unterstützen: Alle Spenden und Einnahmen fließen direkt in die Fortführung der wichtigen Arbeit. Hier ist der Link: http://startnext.com/eingefuehlvonzuhause