ich: Wovon willst Du heute träumen?
Sohn: Am besten von gar nichts.
ich: Warum denn?
Sohn: Naja, die gruseligen Sachen machen mir Angst und wenn man was Schönes träumt, wacht man auf, hat es aber gar nicht wirklich erlebt. Dann bin ich traurig.
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Medienkompetenz
Sohn: Wie wird das Wetter?
Siri: Ich habe Dich nicht verstanden.
Sohn: Dumme Nuss.
Der kleine Unterschied
Auf dem Weg in die Berge befinden sich mein Sohn und ich in der Todeszone. Das ist der Landstrich zwischen München und Österreich, wo egoFM nicht mehr und FM4 noch nicht empfangen werden kann. Es läuft Antenne Bayern im Autoradio, Andreas Bourani singt irgendwas mit „Mein Herz schlägt schneller als Deins“.
Er: Papa?
Ich: Ja?
Er: Schlägt mein Herz auch schneller als Deins?
Ich: Ja, weil Du jünger bist. Dein Herzschlag ist schneller als der von Erwachsenen.
Er: Und ist Dein Herz schneller oder das von der Mama?
Ich: Hm, bin mir nicht sicher. Denn Männer haben langsamere Herzen als Frauen, aber Mama ist ein paar Jahre älter – vielleicht gleicht sich das aus.
Er: Aber dafür können wir im Stehen pieseln und Frauen nicht.
Karieskomplexität
Sohn lässt sich beim Ins-Bett-gehen noch ein Glas Wasser ans Bett bringen.
Er: Papa?
Ich: Ja?
Er: Warum muss man bei Wasser nicht nochmal Zähneputzen? Sind da keine Bakterien drin?
Ich: Ne, die Bakterien sind nicht im Wasser, die sind im Mund. Aber um die geht es auch nicht, sondern um den Zucker. Denn den brauchen die Bakterien, um zu wachsen und dann machen sie Löcher in die Zähne. Und in Wasser ist eben kein Zucker drin, darum darf man das auch nach dem Zähneputzen trinken.
Sohn denkt nach …
Er: Aber Papa, das ist doch Süßwasser!
Klärung der Energiefrage
Sohn schaut beim abendlichen Zähneputzen dem Schaum nach, der im Waschbeckenabfluss verschwindet.
Er: Papa?
Ich: Ja?
Er: Das Wasser fließt doch jetzt in den Gulli und …
Ich (genervt): ja genau, und dann über die Kanalisation in die Kläranlage, das weißt Du doch schon alles.
Er (energisch): jajaja, aber Papa … wie funktioniert eine Kläranlage?
Ich erkläre also die grundsätzliche Funktionsweise einer Kläranlage, es folgen noch zwei Youtube-Clips mit den Details („iiih Papa, ekliger Schleim“) und Diskussionen mit der Gattin darüber, weshalb er jetzt mit mir Videos schaut, statt zu schlafen.
Beim Lichtausmachen bleibt sein Blick an einer Steckdose hängen.
Er: Papa, gibt es auch Kläranlagen für Strom?